Employer Branding Prozess: Ziele, Entwicklung, Umsetzung und Beispiele

2. Oktober 2023
Employer Branding Prozess

In der heutigen Geschäftswelt ist die Gestaltung einer erfolgreichen Employer Branding Strategie entscheidend für Unternehmen, die sich von der Konkurrenz abheben und talentierte Mitarbeiter anziehen möchten.

In diesem Blogbeitrag werden wir die Ziele, Entwicklungsschritte und Umsetzungsstrategien einer effektiven Employer Branding Strategie beleuchten.

 

 

Was ist Employer Branding?

Employer Branding ist eine gezielte Personalmarketingstrategie, die darauf abzielt, eine attraktive Arbeitgebermarke zu entwickeln und zu etablieren. Diese Strategie setzt verschiedene Maßnahmen ein, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren und potenzielle Bewerber zu überzeugen. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen gewinnt Employer Branding an Bedeutung, da es sich als äußerst effektive Strategie im Wettbewerb um Fachkräfte und junge Nachwuchskräfte erwiesen hat.

Was zeichnet Employer Branding aus?

  • Schaffung eines positiven Unternehmensrufs: Employer Branding zielt darauf ab, den Ruf des Unternehmens in Bezug auf seine Arbeitskultur und -bedingungen zu stärken.
  • Betonung von Mitarbeiterleistungen: Diese Strategie hebt die Vorteile und Entwicklungschancen hervor, die Mitarbeiter in einem Unternehmen genießen.
  • Fokus auf soziales Engagement: Employer Branding kann auch das soziale Engagement und die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens in den Mittelpunkt stellen.
  • Nutzung von HR-Software: Moderne HR-Software und Online-Bewerbungsplattformen spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Employer Branding-Maßnahmen, da sie die Interaktion zwischen Unternehmen und Bewerbern effizienter gestalten.

 

 

Die Ziele einer Employer Branding Strategie

Employer Branding hat sowohl externe als auch interne Ziele. Die externen Ziele beinhalten die Schaffung einer positiven Arbeitgebermarke, um Talente anzuziehen, während die internen Ziele darauf abzielen, die Unternehmenskultur und Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern. Diese Ziele sind eng miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig.

 

Eine starke Arbeitgebermarke steigert den Unternehmenswert erheblich

Die Attraktivität einer Arbeitgebermarke kann einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtwert eines Unternehmens haben. Dieser Wert ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, darunter die Wahrnehmung der Marke im Markt.

Oft wird jedoch unterschätzt, wie stark die Arbeitgebermarke die Gesamtmarke beeinflusst. Alles, was im Rahmen des Employer Brandings kommuniziert wird, spiegelt sich auch im Image des Unternehmens wider.

Die Anziehung junger und vielversprechender Talente sowie ein zufriedenes Mitarbeiterteam vermitteln den Eindruck eines vitalen, anpassungsfähigen und kompetenten Unternehmens. Dies kann sich positiv auf die Wahrnehmung des Unternehmens bei Kunden und Auftraggebern auswirken.

Das Employer Brand-Management hat somit auch Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Es ist ein entscheidender Faktor, um den Unternehmenswert erheblich zu steigern.

 

 

Bessere Chancen im Recruiting

Die Generation Z legt besonders Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance und die Integration digitaler Aspekte in ihrer Arbeit. Unternehmen, die diese Anforderungen im Recruiting nicht berücksichtigen, werden es zunehmend schwerer haben, talentierte Mitarbeiter zu finden.

Aus diesem Grund setzen viele Unternehmen im Bereich Human Resources verstärkt auf eine erfolgreiche Employer Branding Strategie. Diese Strategie betont die Vorteile und Besonderheiten eines Arbeitgebers und dient dazu, neue Mitarbeiter zu gewinnen.

 

 

Bindung von Mitarbeitern ans Unternehmen

Erfolgreiches Employer Branding sollte nicht nur auf die Gewinnung neuer Talente abzielen, sondern auch darauf, bestehende Mitarbeiter zufriedenzustellen und langfristig an das Unternehmen zu binden. Die Meinung und Zufriedenheit der aktuellen Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Arbeitgebermarke und können potenzielle neue Mitarbeiter positiv beeinflussen oder im schlimmsten Fall abschrecken.

 

 

Entwicklung einer Employer Branding Strategie: Der Weg zum Erfolg

Die Entwicklung einer Employer Branding Strategie erfordert einen sorgfältig geplanten und schrittweisen Ansatz, um eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen. Es ist ein Prozess, den keine Marketing-Abteilung ohne einen klaren Plan angehen sollte.

 

Ist-Zustand aufnehmen

In dieser Phase geht es darum, den aktuellen Zustand im Unternehmen zu analysieren. Dazu gehören die Klärung von Fragen wie: Welche Leitbilder verfolgen wir derzeit? Wie sind unsere Organisationsstrukturen aufgebaut? Wie zufrieden sind unsere Mitarbeiter? Und wie wird unser aktuelles Arbeitgeberimage wahrgenommen?

Zusätzlich ist es wichtig zu prüfen, ob im Team die erforderlichen Kompetenzen und das Know-how für die Umsetzung der Marketing-Strategie vorhanden sind oder ob es notwendig ist, externe Berater oder Marketingagenturen hinzuzuziehen. Diese Phase legt den Grundstein für die Entwicklung einer erfolgreichen Employer Branding Strategie.

 

 

Mitbewerber analysieren

Die Analyse der Mitbewerber ist ein wesentlicher Schritt im Employer Branding Prozess. Hierbei ist es entscheidend, einen Vergleich mit den führenden Unternehmen in der Branche anzustellen, die bereits eine attraktive Arbeitgebermarke etabliert haben.

Dabei sollten folgende Fragen im Mittelpunkt stehen: Welche Unternehmen in unserer Branche gelten als erfolgreiche Arbeitgeber? Welche Strategien haben sie verfolgt, um dieses Image zu erreichen?

Es ist lohnenswert, die Erfolgsfaktoren dieser Vorbilder zu analysieren und geeignete Maßnahmen für das eigene Unternehmen zu übernehmen.

Darüber hinaus ist es für Unternehmen zunehmend schwerer geworden, ihre Einzigartigkeit hervorzuheben.

Im Vergleich zur Konkurrenz sollte daher genau überlegt werden, was das eigene Unternehmen in Bezug auf Mitarbeiter-Benefits und Unternehmenskultur von anderen unterscheidet. Dieser Schritt trägt dazu bei, eine einzigartige Arbeitgebermarke zu schaffen.

 

 

Bedürfnisse der Zielgruppen verstehen

Ein wesentlicher Schritt in der Employer Branding Strategie ist die detaillierte Analyse der Zielgruppen. Employer Branding kann nur erfolgreich sein, wenn es gezielt auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Zielgruppen ausgerichtet ist.

Ein Unternehmen mit konservativen und traditionellen Werten wird beispielsweise keine jungen Berliner Studenten ansprechen können. Dieses Beispiel unterstreicht die Bedeutung des Images eines Unternehmens und seiner Auswirkungen auf die Zielgruppen.

Die jüngeren Generationen Z und X legen im Vergleich zur Generation Y mehr Wert auf Work-Life-Balance, Flexibilität und moderne, digitale Lösungen im Arbeitsleben.

Dies beginnt bereits im Bewerbungsprozess, bei dem eine negative Candidate Experience, beispielsweise durch fehlerhafte Bewerbungswebsites, einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung des Unternehmens haben kann.

Es wird deutlich, dass die Bedürfnisse der Zielgruppen komplex sind und nicht unterschätzt werden sollten. Unternehmen sollten nicht nur ihre Werte und Prinzipien formulieren, sondern auch darauf achten, wie und wo sie diese kommunizieren, insbesondere in sozialen Medien, die einen großen Teil des Lebens junger Menschen ausmachen.

 

 

Ziele festlegen

Nach der Analysephase ist es an der Zeit, klare Ziele für die Marketingstrategie zu definieren. In diesem Schritt wird überlegt, in welche Richtung das Unternehmen als Arbeitgeber gehen möchte und welchen Soll-Zustand es erreichen will.

Das Employer Brand-Management richtet seine Maßnahmen und Strategien anhand dieser definierten Vision aus. Die Zielsetzung kann vielfältig sein und sollte auf der Grundlage der vorangegangenen Analyse erfolgen. Es ist entscheidend, dass die Ziele gut durchdacht und realistisch sind, um den gewünschten Erfolg in der Employer Branding Strategie zu erzielen.

 

 

Entwicklung einer Employer Value Proposition

Die Entwicklung einer Employer Value Proposition (EVP) ist ein entscheidender Schritt im Employer Branding Prozess. Eine EVP ist im Wesentlichen ein Versprechen, das ein Unternehmen seinen aktuellen und zukünftigen Mitarbeitern gibt. In diesem Schritt geht es darum, herauszufinden, was das Unternehmen von der Konkurrenz unterscheidet und welche Werte es als Arbeitgeber repräsentieren möchte.

Die strategische Positionierung mithilfe der EVP ist von großer Bedeutung, um ein einzigartiges Arbeitgeberprofil zu schaffen und die Einzigartigkeit des Unternehmens als Arbeitgeber hervorzuheben.

Bei diesem Prozess können reflexive Fragen sehr hilfreich sein: Was macht das Unternehmen als Arbeitgeber aus? Welche Werte möchten wir verkörpern? Warum sollten Mitarbeiter bei uns bleiben oder zu uns kommen? Was macht uns bereits attraktiv, und wie können wir das weiter steigern? Wo engagieren wir uns besonders?

Die EVP bildet das Herzstück der Arbeitgebermarke und beeinflusst maßgeblich, wie das Unternehmen von Mitarbeitern wahrgenommen wird.

 

 

Kommunikation planen

Nachdem eine Employer Value Proposition (EVP) festgelegt wurde, ist es entscheidend, wie diese in der Kommunikation umgesetzt wird, insbesondere im Hinblick auf den Arbeitsmarkt und die Zielgruppe der Arbeitnehmer. Teil der Employer Branding Strategie sollte ein durchdachter Kommunikationsplan sein, der die vorherigen Überlegungen berücksichtigt und verschiedene Marketingstrategien einschließt.

Es ist wichtig, verschiedene Kommunikationskanäle zu betrachten, insbesondere solche, die den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen. Mögliche Berührungspunkte mit jungen Fachkräften und Talenten können sein:

  • Social Media
  • Karrierenetzwerke
  • Online-Medien
  • Blogs
  • Newsletter
  • Berufs- und Ausbildungsmessen
  • Work-Events

 

 

Kennzahlen für Erfolgsmessung und Optimierung festlegen

Der Erfolg einer Employer-Branding-Kampagne kann erst nach einer gewissen Zeit anhand von gesammelten Daten beurteilt werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Ressourcen für das Employer Brand Controlling bereitzustellen, um die Erfolgsmessung durchzuführen.

Bereits bei der Planung sollten Kennzahlen festgelegt werden, anhand derer der Erfolg der Marketingstrategie beurteilt werden kann. Dies können beispielsweise die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen oder die Veränderung der Brand Awareness sein, die Aufschluss über den Erfolg im Recruitingprozess geben.

Darüber hinaus können umfangreichere Umfragen unter Mitarbeitern oder der Zielgruppe während des Employer-Branding-Prozesses durchgeführt werden, um kontinuierlich neue Daten zur Verfügung zu haben.

Nach der Analyse der Daten sollten Schlussfolgerungen gezogen werden: Welche Strategien waren erfolgreich, welche nicht? Was kann verändert werden, was sollte beibehalten werden? Wie hat sich unsere Arbeitgebermarke entwickelt? Dieser Schritt ist entscheidend, um die Employer Branding Kampagne kontinuierlich zu optimieren.

 

 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Employer Branding eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen ist, um im Kampf um Fachkräfte erfolgreich zu sein. Es beginnt mit einer gründlichen Analyse des Ist-Zustands und der Bedürfnisse der Zielgruppe. Die Entwicklung einer Employer Value Proposition (EVP) und die Planung einer gezielten Kommunikation sind von entscheidender Bedeutung, um die Arbeitgebermarke zu stärken.

Die Festlegung von Erfolgskennzahlen und die kontinuierliche Analyse der Ergebnisse sind essenziell, um den Erfolg zu messen und die Employer Branding Strategie zu optimieren. Dieser Prozess erfordert Zeit, Ressourcen und Engagement, ist aber unerlässlich, um eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen und im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu sein.

 

Christian

Geschäftsführer

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