Fluktuation – Definition, Arten, Berechnungsformeln

21. August 2023

Fluktuation – ein Begriff, der in jedem Unternehmen bekannt ist, aber oft mit gemischten Gefühlen betrachtet wird. Du hast sicher schon einmal von Mitarbeiterfluktuation gehört, aber was genau bedeutet das eigentlich?

In diesem Blog-Beitrag werde ich dir die Definition, verschiedene Arten der Fluktuation und sogar einige Berechnungsformeln vorstellen, um dir dabei zu helfen, dieses komplexe Thema besser zu verstehen.

Als Personalsachbearbeitungsexperten wissen wir, wie wichtig es ist, die Dynamik zwischen Mitarbeitern und Unternehmen zu verstehen, und wie Fluktuation die Arbeitskraft beeinflussen kann.

 

 

Was ist Fluktuation?

Fluktuation, auch als Personalfluktuation bekannt, bezieht sich auf die Anzahl der Mitarbeiter, die ein Unternehmen verlassen und durch Neueinstellungen ersetzt werden müssen.

Es ist ein Maß dafür, wie häufig Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, sei es aufgrund von Kündigungen, Ruhestands, Aufstiegschancen oder anderen Gründen. Die Fluktuation kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf ein Unternehmen haben.

Auf der einen Seite kann eine moderate Fluktuation zur Erneuerung des Mitarbeiterbestands und zur Einführung neuer Ideen und Fähigkeiten führen. Auf der anderen Seite kann eine hohe Fluktuation zu Produktivitätsverlusten, erhöhten Kosten für Einstellung und Schulung sowie einem Mangel an Kontinuität und Stabilität im Unternehmen führen.

 

 

Welche Arten von Fluktuation gibt es

Ein tieferes Verständnis der verschiedenen Arten von Fluktuation kann Unternehmen helfen, die zugrunde liegenden Gründe und Muster hinter den Mitarbeiterbewegungen zu erkennen.

In den kommenden Abschnitten werden wir uns die unterschiedlichen Arten der Fluktuation genauer ansehen und deren Auswirkungen auf Unternehmen untersuchen.

 

1.) Natürliche Mitarbeiterfluktuation

Natürliche Mitarbeiterfluktuation ist eine wichtige Komponente der Personalbewegung in Unternehmen. Sie bezieht sich auf das Ausscheiden von Mitarbeitern, auf das weder Arbeitnehmer noch Arbeitgeber direkt Einfluss nehmen können.

Ein Hauptfaktor, der zur natürlichen Fluktuation führt, ist der Renteneintritt von Mitarbeitern, wenn sie das erwerbsfähige Alter erreichen und sich aus dem Arbeitsverhältnis zurückziehen.

Auch Todesfälle von Mitarbeitern können zu diesem Typ der Fluktuation beitragen. Darüber hinaus spielen Faktoren wie Erziehungsurlaub oder das Ende eines zeitlich begrenzten Arbeitsvertrags eine Rolle bei der natürlichen Fluktuation in einem Unternehmen.

Die Fluktuationsrate im Zusammenhang mit der natürlichen Mitarbeiterfluktuation ist ein wichtiger Indikator für den Personalbestand und die Altersstruktur eines Unternehmens.

 

 

2.) Unternehmensexterne Mitarbeiterfluktuation

Unternehmensexterne Mitarbeiterfluktuation stellt eine Herausforderung für Organisationen dar, da Mitarbeiter ihre Arbeitsverhältnisse auflösen und zu anderen Unternehmen wechseln.

Dies geschieht in der Regel durch eine Kündigung seitens des Mitarbeiters. Infolgedessen steht der vorherige Arbeitgeber vor der Aufgabe, neues Personal zu finden und einzustellen.

Ein spezifischer Aspekt der unternehmensexternen Fluktuation ist die Frühfluktuation, die auftritt, wenn Mitarbeiter weniger als ein Jahr lang im Unternehmen beschäftigt waren.

Dieser frühe Abgang kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter ein unzureichendes Betriebsklima oder ein mangelhaftes Onboarding-Programm.

Um die unternehmensexterne Mitarbeiterfluktuation zu minimieren, müssen Organisationen geeignete Maßnahmen ergreifen, um Talente anzuziehen, zu binden und zu entwickeln.

 

 

2.) Unternehmensinterne Mitarbeiterfluktuation

Unternehmensinterne Mitarbeiterfluktuation bezieht sich auf den Wechsel der Position eines Mitarbeiters innerhalb desselben Unternehmens, während das Arbeitsverhältnis erhalten bleibt.

Diese Form der Fluktuation tritt auf, wenn Mitarbeiter zusätzliche Fähigkeiten erwerben oder sich weiterentwickeln und dadurch für eine höhere Position qualifizieren.

Unternehmensinterne Fluktuation wird in der Regel als positiv und karrierefördernd angesehen, da sie Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, ihr Potenzial auszuschöpfen und ihre berufliche Entwicklung innerhalb der Organisation voranzutreiben.

Ursachen für unternehmensinterne Mitarbeiterfluktuation können die Suche nach neuen Herausforderungen, beruflichem Wachstum, interner Mobilität oder auch dem Wunsch nach einer Veränderung der Arbeitsumgebung sein.

Unternehmen können diese Art der Fluktuation nutzen, um Talente zu fördern und die interne Expertise auszubauen. Indem sie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten bieten, können sie Mitarbeiter langfristig binden und von deren neu erworbenen Fähigkeiten profitieren.

 

 

Wie wird Mitarbeiterfluktuation berechnet?

Die Mitarbeiterfluktuation wird in der Regel mithilfe der Fluktuationsrate berechnet. Es gibt verschiedene Formeln, um die Fluktuationsrate zu ermitteln.

Eine häufig verwendete Methode ist die BDA-Formel, die von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände entwickelt wurde. Diese Formel setzt die Anzahl der freiwilligen Abgänge im Betrieb ins Verhältnis zum durchschnittlichen Personalbestand.

Die BDA-Formel lautet: Fluktuationsrate = (Anzahl der Abgänge : durchschnittlicher Personalbestand) x 100%

Eine alternative und vereinfachte Methode zur Berechnung der Fluktuationsrate ist die Basisformel. Hier wird die Fluktuationsrate mit dem Personalbestand zu Beginn der Periode berechnet.

Diese Formel ist weniger genau als die BDA-Formel, da sie die Frühfluktuation nicht berücksichtigt. Dennoch kann sie als schnelle und einfache Methode verwendet werden, um einen groben Überblick über die Fluktuationsrate in einem Unternehmen zu erhalten.

Es gibt auch andere Formeln wie die ZVEI-Formel und die Schlüter-Formel, die zur Berechnung der Fluktuationsrate verwendet werden können. In diesem Zusammenhang werden sie jedoch nicht näher erläutert.

Die Berechnung der Fluktuationsrate ermöglicht es Unternehmen, den Prozentsatz der Mitarbeiterfluktuation zu quantifizieren und Trends im Mitarbeiterbestand zu erkennen. Dies hilft bei der Planung von Personalressourcen, der Identifizierung von Ursachen für Fluktuation und der Entwicklung von Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit.

 

 

Was sagt die Höhe von der Fluktuationsrate aus?

Die Höhe der Fluktuationsrate gibt Aufschluss über das Ausmaß der Mitarbeiterfluktuation in einem Unternehmen. Eine niedrige Fluktuationsrate deutet darauf hin, dass die Mitarbeiterbindung stark ist und die Mitarbeiter eher langfristig im Unternehmen bleiben.

Dies kann auf ein positives Arbeitsumfeld, attraktive Arbeitsbedingungen und gute Entwicklungsmöglichkeiten hinweisen. Eine geringe Fluktuation hat Vorteile für das Unternehmen, da weniger Zeit und Ressourcen für die Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter aufgewendet werden müssen.

Auf der anderen Seite deutet eine hohe Fluktuationsrate auf eine erhöhte Anzahl von Mitarbeiterabgängen hin. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie mangelnde Zufriedenheit der Mitarbeiter, schlechtes Betriebsklima, fehlende Aufstiegs- oder Weiterbildungsmöglichkeiten oder unzureichende Vergütung.

Eine hohe Fluktuation kann negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben, wie eine instabile Arbeitsumgebung, geringere Produktivität und höhere Kosten für die Personalbeschaffung und -einarbeitung.

Um die Aussagekraft der Fluktuationsrate zu optimieren, ist es hilfreich, den eigenen Betrieb mit anderen Unternehmen zu vergleichen. So kann man feststellen, ob die Fluktuationsrate im branchenüblichen Rahmen liegt oder ob es Handlungsbedarf gibt, um die Mitarbeiterbindung zu stärken.

Wenn die Fluktuationsrate als zu hoch erachtet wird, sollten gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die externe Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren. Dazu können Strategien wie verbesserte Mitarbeiterbindung, gezieltes Talentmanagement und eine positive Unternehmenskultur gehören. Eine niedrigere Fluktuationsrate kann zur Stabilität und Effizienz des Unternehmens beitragen und langfristigen Erfolg fördern.

 

 

Fazit

Die Mitarbeiterfluktuation ist ein relevantes Thema in Unternehmen, das sorgfältige Betrachtung erfordert. Eine hohe Fluktuationsrate kann negative Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Stabilität eines Unternehmens haben, während eine niedrige Fluktuationsrate auf eine starke Mitarbeiterbindung und ein attraktives Arbeitsumfeld hindeutet.

Durch die gezielte Analyse und Berechnung der Fluktuationsrate können Unternehmen wichtige Erkenntnisse gewinnen und Maßnahmen ergreifen, um die Mitarbeiterbindung zu stärken und die Fluktuation zu reduzieren.

Eine Kombination aus effektivem Recruiting, ansprechenden Arbeitsbedingungen, Karrieremöglichkeiten und einer positiven Unternehmenskultur kann dabei helfen, Talente langfristig im Unternehmen zu halten.

Es lohnt sich, die Fluktuation als Chance zu betrachten und kontinuierlich an der Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit zu arbeiten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Christian

Geschäftsführer

Vollgas-Marketing.de kümmert sich um deine neuen Mitarbeiter. Systhematisiert, schnell und unkompliziert. Wie viele neue Mitarbeiter brauchst du?

Suchst du dringend Mitarbeiter?

Hier kannst du einen unverbindlichen Schnellcheck für deine offene Stelle durchführen 👇

Kontakt aufnehmen