Sabbatical: Alles was du brauchst

In der hektischen Welt von heute, wo Arbeit und Privatleben oft miteinander verschmelzen, kann ein Sabbatical die ideale Atempause sein. Diese längere Auszeit bietet nicht nur die Chance zur beruflichen Weiterentwicklung, sondern auch für persönliches Wachstum. Hier erfährst du alles, was du für die optimale Auszeit benötigst.

Wenn du einem drohenden Burnout entgegenwirken und neue Karriereimpulse setzen möchtest, könnte ein Sabbatical die Lösung sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass Sabbaticals von Unternehmen unterschiedlich gehandhabt werden. Es gibt keine einheitliche Regelung, und jedes Unternehmen entscheidet selbst, ob es diese Option anbietet. Informiere dich gründlich über die Bedingungen in deinem Unternehmen.

Was ist ein Sabbatical?

Ein Sabbatical, auch Sabbatjahr genannt, ist unbezahlter Sonderurlaub, den du nach eigenem Ermessen gestalten kannst. Die Dauer variiert üblicherweise zwischen einem Monat und einem Jahr.

Die genaue Länge wird in der Praxis individuell zwischen dir und deinem Arbeitgeber vereinbart. Hier erfährst du, was es mit einem Sabbatical auf sich hat und wie es deine Work-Life-Balance beeinflussen kann, besonders im öffentlichen Dienst.

Wer hat Anspruch auf ein Sabbatical?

Während Arbeitnehmer generell keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Sabbatical haben, gibt es eine Ausnahme für Beamte und Beschäftigte im Öffentlichen Dienst.

Hier ist dieser Sonderurlaub gesetzlich geregelt und kann eine Dauer von bis zu einem Jahr betragen.

Wie oft kann man ein Sabbatical machen?

Grundsätzlich können Angestellte im öffentlichen Dienst mehrmals ein Sabbatjahr nehmen, da es keine gesetzlichen Regelungen dazu gibt. Wenn der Arbeitgeber zustimmt, steht einer wiederholten Auszeit nichts im Wege.

Wie funktioniert das Sabbatical für Beamte?

Für Beamte gestaltet sich das Sabbatical durch ein spezielles Arbeitszeitmodell. Zwei bis sechs Jahre vor Antritt melden sie ihr Sabbatjahr an.

Um die finanzielle Absicherung während des Sonderurlaubs zu gewährleisten, behält der Dienstgeber ein Siebtel bis zu einem Drittel der Besoldung ein. Dieser Betrag wird auf einem Wertguthabenkonto angespart und dient zur Fortzahlung während des Sonderurlaubs.

Neun von zehn Deutsche wollen ein Sabbatjahr

Laut einer Viking-Studie möchten 89 Prozent der Deutschen eine Auszeit nehmen. Dabei geht es den meisten nicht darum, dem Arbeitsstress zu entkommen. Die Mehrheit (62 Prozent) würde die Pause nutzen, um zu reisen.

Die Mehrheit bevorzugt einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten für das Sabbatical, wobei 50 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen sich für diese Dauer entscheiden. Diese Investition zahlt sich aus, da über 80 Prozent der Befragten nach ihrer Auszeit angaben, glücklicher zu sein.

Was ist beim Sabbatical zu beachten?

Immer mehr Menschen sehnen sich nach Auszeiten, und das Sabbatical wird zu einem beliebten Instrument der flexiblen Arbeitszeitgestaltung. In der freien Wirtschaft sind verschiedene Modelle möglich, um eine Auszeit zu finanzieren und zu realisieren:

• Sabbatical als unbezahlter Sonderurlaub
• Langzeitarbeitskonto
• Lohnverzicht
• Kündigung

Während Beamte klare Regelungen haben, müssen Arbeitnehmer zunächst die Zustimmung ihres Arbeitgebers einholen. Die Rückkehr erfolgt nach Ablauf des Sonderurlaubs, und der ursprüngliche Arbeitsvertrag tritt wieder in Kraft, sofern keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden.

Unbezahlter Sonderurlaub

Beim unbezahlten Sonderurlaub wählt der Mitarbeiter eine Auszeit von einem Jahr, verzichtet auf die Entgeltfortzahlung und setzt den Arbeitsvertrag für diesen Zeitraum aus. Die Einzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen durch den Arbeitgeber entfällt.

Der Arbeitnehmer hat den Nachteil, während des unbezahlten Sonderurlaubs kein Einkommen zu erhalten. In diesem Fall ist er selbst für die Deckung der Kosten der Sozialversicherungsbeiträge verantwortlich.

Langzeitarbeitskonto

Beim Langzeitarbeitskonto sammelt der Mitarbeiter Überstunden und ungenutzte Urlaubstage, um sie für ein Sabbatjahr zu nutzen.

Vorteil für den Mitarbeiter: Er bleibt entgeltfortzahlungsberechtigt und bleibt während der Auszeit kranken- und rentenversichert. Entdecke die Flexibilität dieses Modells für deine berufliche Auszeit.

Lohnverzicht durch Teilzeitmodell

Ein Mitarbeiter arbeitet vertraglich 40 Stunden pro Woche, entscheidet sich jedoch dafür, nur 30 oder 20 Stunden auszahlen zu lassen.

So spart er innerhalb von zwei bis drei Jahren genug an, um die Entgeltfortzahlung während seines Sabbaticals sicherzustellen.

Kündigung

H2: [Kündigung: Der drastische Weg zum Sabbatical]

Die radikalste Methode, ein Sabbatical zu realisieren, ist die Kündigung durch den Arbeitnehmer. Vor allem bei Mitarbeiter:innen, die das Sabbatical für berufliche Neuorientierung nutzen, endet das Arbeitsverhältnis oft nach der Auszeit.

Für das Unternehmen bringt die Kündigung geringe Nachteile mit sich, hauptsächlich durch die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters. Die vorab angesparten Entgeltzahlungen minimieren die Auswirkungen auf die Personalkosten. Beachten Sie jedoch den Verwaltungsaufwand für Langzeitarbeitskonten und Lohnrückstellungen.

Hinweis: Bei gemeinsamer Entscheidung für das Modell des Lohnverzichts ist eine Wertguthaben-Vereinbarung zu beachten. Der Mitarbeiter tritt hierbei in Vorleistung, was eine Verzinsung und gesetzliche Insolvenzabsicherung erfordert. Informieren Sie sich über die Details dieses Modells.

Ist man während des Sabbaticals sozialversichert?

Während des Sabbaticals, besonders bei Freistellung mit Entgeltfortzahlung, bleibt die Sozialversicherung gewährleistet. Auch bei unbezahltem Sonderurlaub von maximal einem Monat greift die Nachversicherungsfrist von einem Monat ab Stilllegung des Arbeitsvertrags.

Aber Achtung:

• Wertguthabenvereinbarung muss schriftlich erfolgen.
• Zweck ist ausschließlich die Sabbatical-Freistellung, nicht flexible Arbeitszeitgestaltung.
• Das Entgelt wird nur für die Sabbatical-Zeit eingebracht.
• Wertguthaben resultiert aus vor oder nach der Freistellung erbrachter Arbeit.
• Das während der Freistellung fällige Entgelt übersteigt 450 Euro.

Ausnahme: Vor dem Sabbatical war der Mitarbeiter geringfügig beschäftigt.

Nach dem ersten Monat der Freistellung ist der Mitarbeiter für Kranken- und Rentenversicherung selbst verantwortlich. Informiere dich über die Details zur Sozialversicherung während deines Sabbaticals.

Arbeitsvertrag und Sabbatjahr: Das Regelwerk für deine Auszeit

Die Inanspruchnahme eines Sabbaticals ist gesetzlich nicht geregelt, daher erfordert dies klare vertragliche Festlegungen. Hier sind wichtige Punkte für eine sichere Planung und Entgeltzahlung:

• Laufzeit des Sabbatjahrs: Klare Festlegung für Planungssicherheit.
• Bonusansprüche: Entscheidung über Auszahlung oder Gutschrift während der Ansparphase.
• Rückkehrregelung: Anspruch auf den bisherigen Arbeitsplatz oder gleichwertige Position nach dem Sabbatical.
• Bruttogehalt bei Wertguthabenvereinbarung: Angemessenes Bruttogehalt während der Freistellung (mindestens 70%, maximal 130% des Durchschnittsgehalts der letzten zwölf Monate). Bei Nicht-Geringfügigkeit vor der Freistellung muss das monatliche Entgelt über 450 Euro liegen.

Diese Regelungen sichern sowohl den Mitarbeiter als auch das Unternehmen ab. Informiere dich, wie die Sozialversicherung während deines Sabbaticals geregelt ist.

Freiwillige Leistungen und Sozialversicherung

Freiwillige Leistungen sind oft essentiell im Arbeitsvertrag. Für dein Sabbatical sollten diese klar geregelt sein:

• Ansprechbarkeit auf freiwillige Leistungen: Definiere den Anspruch des Mitarbeiters auf betriebliche Altersversorgung oder Bonuszahlungen.
• Sozialversicherungsbeiträge: Bei Freistellung ohne Sparmodell sind keine Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten. Beachte dies bei der Vertragsgestaltung für deine berufliche Auszeit.

Verschiebung der Freistellungsphase und Arbeitsunfähigkeit

Neben finanziellen Überlegungen gibt es weitere wichtige Punkte, die eine klare Regelung benötigen:

• Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit: Kläre im Vertrag, ob eine längere Arbeitsunfähigkeit eine Verlängerung der Anspar- oder Freistellungsphase ermöglicht.
• Verschiebung der Freistellungsphase aus betrieblichen Gründen: Halte dir durch vertragliche Vereinbarungen die Möglichkeit offen, die Freistellung bei unvorhergesehenen betrieblichen Situationen zu verschieben.

Schaffe Flexibilität für dein Sabbatical und sichere dich ab.

Urlaubsanspruch Sabbatical

Besonders im “Langzeitarbeitskonto”-Modell ist präzise Planung wichtig, um gesetzlichen Anforderungen und Mitarbeiterbedürfnissen gerecht zu werden. Kläre dazu:

• Ansparen von Urlaubsansprüchen: Definiere, welchen Teil der Urlaubsansprüche der Mitarbeiter jährlich auf seinem Langzeitarbeitskonto sammeln kann.
• Gutschrift von Überstunden: Überlege, ob die gesamte Zahl an Überstunden und Mehrarbeit auf das Langzeitarbeitskonto fließen soll. Beachte dabei die Zuschlagspflichtigkeit und den finanziellen Ausgleich für Mehrarbeit.
• Nicht verbrauchter Urlaubsanspruch nach der Rückkehr: Kläre, ob der Mitarbeiter nicht genommenen Urlaub, der gemäß gesetzlicher Regelung verfallen würde, nach der Rückkehr zusätzlich nehmen darf.

Sichere dir ab und schaffe klare Regelungen für deinen Urlaubsanspruch im Sabbatical.

Kündigung während Sabbatical

Zum Zeitpunkt der Sabbatical-Vereinbarung herrscht meist positive Stimmung. Dennoch sollte eine Kündigung im Sabbatical-Vertrag berücksichtigt werden. Kläre:

• Voraussetzungen für Kündigung während der Freistellung: Definiere klare Bedingungen für eine mögliche Kündigung während des Sabbaticals.
• Geltende vertragliche Bestandteile: Kläre, ob gesetzliche, vertragliche oder spezielle Sabbatical-Regelungen im Kündigungsfall gelten.
• Umgang mit nicht verbrauchten Guthaben: Regel, wie nicht genutzte Geld- und Arbeitszeitguthaben im Falle einer Kündigung behandelt werden.

Sichere dir vertragliche Klarheit und schaffe die Basis für eine gewinnbringende Auszeit durch ein Sabbatical.