Mitarbeitergespräch: Alles, was du wissen musst

30. Oktober 2023
Mitarbeitergespräch

Selbst in den hektischsten Unternehmensumgebungen spielen Mitarbeitergespräche eine entscheidende Rolle.

Diese Gespräche sind nicht nur eine Möglichkeit für Unternehmen, wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Ambitionen ihrer Mitarbeiter zu gewinnen, sondern bieten auch die Gelegenheit zur konstruktiven Kritik und zur Festlegung zukünftiger Ziele.

Wir beleuchten die häufigsten Fragen in solchen Gesprächen, informieren über rechtliche Aspekte und enthüllen die Geheimnisse eines erfolgreichen Mitarbeitergesprächs.

 

 

Was ist Mitarbeitergespräch?

Ein Mitarbeitergespräch ist eine strukturierte Form des Austauschs zwischen einer Führungskraft und einem Mitarbeiter. Es dient dazu, Leistungen, Ziele, Entwicklungsbedarf und Anliegen zu besprechen.

Diese Gespräche sind ein zentrales Instrument für Führungskräfte, um die Leistung und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter zu fördern.

In der Geschäftswelt sind sie nach wie vor weit verbreitet und dienen als bewährte Methode zur effektiven Kommunikation und Leistungssteigerung.

 

 

Wie läuft ein Mitarbeitergespräch ab?

Ein Mitarbeitergespräch ist ein strukturierter Dialog, der dazu dient, Leistungen und Entwicklungen zu evaluieren sowie Ziele zu setzen. Hier ist, wie ein typisches Mitarbeitergespräch abläuft:

  • Begrüßung und Gesprächseinführung: Das Gespräch beginnt mit einer freundlichen Begrüßung und der Schaffung einer offenen Gesprächsatmosphäre.
  • Die Ist-Situation analysieren: In dieser Phase wird die aktuelle Leistung und das Verhalten des Mitarbeiters besprochen, oft mit konstruktivem Feedback.
  • Künftiges Arbeitsumfeld gestalten und Ziele definieren: Gemeinsam werden Ziele für die Zukunft festgelegt, die die berufliche Entwicklung des Mitarbeiters fördern.
  • Den Weg zum Ziel erörtern: Personalentwicklungsmaßnahmen und Förderpläne: Konkrete Maßnahmen und Pläne zur Zielerreichung werden diskutiert.
  • Klärung offener Fragen und Verabschiedung: Das Gespräch endet mit der Beantwortung von Fragen und einem positiven Abschluss.

Beachte, dass der genaue Ablauf je nach Unternehmen variieren kann, aber diese grundlegende Struktur ist üblicherweise die gleiche.

 

 

Begrüßung und Gesprächseinführung

Die Begrüßung und Gesprächseinführung markieren den Auftakt eines erfolgreichen Mitarbeitergesprächs. Hier wird die Grundlage für eine positive Gesprächsatmosphäre geschaffen, indem die anfängliche Nervosität abgebaut wird.

Zudem bietet die Einführung die Möglichkeit, den Gesprächsablauf zu skizzieren, um den Mitarbeiter auf das Kommende vorzubereiten.

 

 

Die Ist-Situation analysieren

Die Ist-Situation analysieren ist ein entscheidender Schritt in den Mitarbeitergesprächen, um ein umfassendes Bild der aktuellen beruflichen Lage zu zeichnen. Dabei spielen die folgenden Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Arbeitszufriedenheit: Inwiefern sind die Mitarbeitenden mit ihrer aktuellen Arbeitssituation zufrieden?
  • Aktuelle Arbeitsaufgaben: Welche Aufgaben sind gegenwärtig Teil ihres Tätigkeitsfeldes?
  • Erfolge und Fehlschläge: Welche Erfolge wurden erzielt, und wo gab es möglicherweise Herausforderungen?
  • Zielerreichung: Falls im Vorfeld Ziele und Leistungsindikatoren festgelegt wurden, wird überprüft, inwieweit sie erreicht wurden.
  • Kritikpunkte am Arbeitsumfeld: Gibt es Aspekte des Arbeitsumfelds, die verbessert werden könnten?

Während dieses Schritts erfolgt ein offener Dialog, in dem die Mitarbeitenden ihre persönlichen Einschätzungen teilen, gefolgt von konstruktivem Feedback seitens der Führungskraft.

Wenn es Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdeinschätzungen gibt, bietet das Gespräch die Möglichkeit, diese Unterschiede zu klären und Lösungen zu finden.

 

 

 

Künftiges Arbeitsumfeld gestalten und Ziele definieren

In dieser Phase wird die zukünftige Gestaltung des Arbeitsumfelds und die Definition von Zielen diskutiert. Während dieses Schritts erörtern Mitarbeitende und Führungskräfte gemeinsam verschiedene Aspekte:

  • Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten: Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten werden in Zukunft erwartet?
  • Organisatorische Integration: Wie erfolgt die Einbindung der Mitarbeitenden in die Unternehmensstrukturen?
  • Zielsetzung: Sofern im Unternehmen messbare Ziele verwendet werden, werden diese in dieser Phase gemeinsam festgelegt. Die konkreten Kennzahlen (KPIs) können je nach Aufgabenbereich variieren. Es ist wichtig, dass die Mitarbeitenden ein klares Verständnis der relevanten KPIs und ihrer angestrebten Ausprägung haben, um die Zielerreichung objektiv überprüfbar zu machen.

 

 

Besprechung des Entwicklungspfads: Maßnahmen zur Personalentwicklung und Förderpläne

Hier werden die Schritte zur Weiterentwicklung vom aktuellen Stand zur angestrebten Position besprochen.

In den Gesprächen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften werden Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen festgelegt.

Wir evaluieren auch langfristige Karrierechancen. Die Ergebnisse dieser Gespräche fließen in individuelle schriftliche Förderpläne ein.

 

 

 

Klärung offener Fragen und Verabschiedung

Am Ende unseres Gesprächs bieten wir jedem Arbeitnehmer die Gelegenheit, eventuell bestehende Fragen und Unklarheiten anzusprechen.

Sollten wichtige Themen bislang nicht zur Sprache gekommen sein, ist dies der richtige Zeitpunkt.

Nachdem alle Anliegen geklärt sind, verabschieden wir uns. Wir legen großen Wert auf einen offenen und respektvollen Dialog, der alle relevanten Aspekte der Mitarbeiterführung berücksichtigt.

 

 

 

Warum sind Mitarbeitergespräche wichtig

Mitarbeitergespräche sind entscheidend, wenn es darum geht, sowohl für die Mitarbeitenden als auch für das Unternehmen einen Mehrwert zu schaffen. Es gibt diverse Gründe, weshalb sie unverzichtbar sind:

Transparenz: In Mitarbeitergesprächen wird deutlich, was das Unternehmen von seinen Mitarbeitenden erwartet und wie diese Erwartungen bisher erfüllt wurden. Dies schafft Klarheit über individuelle Stärken, Schwächen und langfristige Perspektiven.

Berücksichtigung individueller Vorlieben und Wünsche: Diese Gespräche bieten die Möglichkeit, die Interessen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkunden, um ihre Motivation und Produktivität zu steigern.

Zielgerichtete Personalentwicklung: Durch die höhere Transparenz können gezielte Maßnahmen zur persönlichen Weiterentwicklung abgeleitet und in individuelle Förderpläne integriert werden.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Kritikpunkte, die in Mitarbeitergesprächen geäußert werden, dienen als Grundlage für notwendige Veränderungen im Unternehmen, insbesondere wenn sie von mehreren Mitarbeitenden vorgebracht werden.

Mitarbeitermotivation und -bindung: Studien zeigen, dass Mitarbeitergespräche die Arbeitszufriedenheit, Motivation und langfristige Mitarbeiterbindung steigern, was letztendlich zu einem positiven Arbeitsumfeld beiträgt.

 

 

Was sind Anlässe für ein Mitarbeitergespräch?

Mitarbeitergespräche finden aus vielfältigen Gründen statt und dienen sowohl dem Arbeitgeber als auch den Mitarbeitenden. Sie ermöglichen eine gezielte Personalentwicklung und bieten zugleich eine Plattform für Mitarbeiterfeedback zur Arbeitssituation. Hier sind einige gängige Arten von Mitarbeitergesprächen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte haben:

Beurteilungsgespräch: Hier wird die bisherige Leistung bewertet.

Zielvereinbarungsgespräch: In diesem Gespräch werden Ziele und Erwartungen festgelegt.

Konfliktgespräch: Wenn Konflikte auftreten, bieten diese Gespräche die Möglichkeit zur Lösungsfindung.

Gespräche über das Gehalt (Gehaltsverhandlungen): Diese Gespräche drehen sich um Vergütung und finanzielle Anliegen.

 

 

Was ist ein Beurteilungsgespräch?

Ein Beurteilungsgespräch ist ein strukturiertes Feedback-Gespräch, in dem die Führungskraft einem Mitarbeitenden konkrete Rückmeldungen zu dessen fachlichen Leistungen, Verhalten und zukünftigem Potenzial gibt. Dabei ist es entscheidend, dass die Beurteilung auf objektiven Kriterien basiert und nachvollziehbar ist. Hier sind einige wichtige Punkte und Feedbackregeln:

Objektive Beurteilungskriterien: Die Beurteilung sollte anhand klar definierter Leistungskennzahlen (KPIs) erfolgen, die den SMART-Grundsatz erfüllen: spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch und terminiert.

Möglichst konkrete Beispiele: Insbesondere bei Verhaltensbewertungen sollten konkrete Beispiele statt abstrakter Kritik verwendet werden.

Fairness: Nicht erfüllte Leistungserwartungen können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich organisatorischer Bedingungen und Arbeitsklima. Der Beurteilte sollte die Möglichkeit haben, sein Feedback zu geben.

Diskriminierungsfreiheit: Die Kriterien für die Beurteilung dürfen keine Diskriminierung beinhalten und müssen den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Konstruktive Kritik: Ein Beurteilungsgespräch dient der Weiterentwicklung. Feedback sollte konstruktiv sein, um Personalentwicklung und Veränderungen zu fördern.

Neutralität: Die Beurteilung sollte aus einer möglichst neutralen Position erfolgen. Wenn dies nicht möglich ist, kann eine neutrale dritte Person hinzugezogen werden.

 

 

 

Was ist ein Zielvereinbarungsgespräch?

Ein Zielvereinbarungsgespräch ist ein Führungsinstrument, das dazu dient, Ziele und die notwendigen Schritte zur Zielerreichung zwischen Führungskraft und Mitarbeitendem festzulegen.

Es handelt sich nicht um ein Beurteilungsgespräch, obwohl die Ziele aus vorherigen Beurteilungsgesprächen abgeleitet sein können. In der Regel erfolgen Beurteilungs- und Zielvereinbarungsgespräche getrennt, um einen klaren Fokus auf die Zielerreichung zu gewährleisten.

Während Beurteilungsgespräche bewertend sind, dienen Zielvereinbarungsgespräche der Festlegung individueller Zielvorgaben und Maßnahmen zur Zielerreichung.

Um spätere Bewertungen objektiv durchführen zu können, sollten die Ziele stets dem SMART-Grundsatz entsprechen: spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch und terminiert.

 

 

Was ist ein Konfliktgespräch?

Konfliktgespräche sind spezielle Mitarbeitergespräche, die nicht in regelmäßigen Abständen stattfinden, sondern bei konkretem Bedarf. Sie können zwischen einer Führungskraft und einem oder mehreren Mitarbeitenden abgehalten werden, erfordern jedoch oft die Anwesenheit eines neutralen Vermittlers, wie beispielsweise jemanden aus der Personalabteilung oder dem Betriebsrat. In einigen Fällen können auch medizinisches Personal oder Mitarbeiter*innen für Arbeitssicherheit involviert sein.

Konfliktgespräche haben ihren Ursprung in einem Konflikt innerhalb des Unternehmens, der sich beispielsweise aus Verhaltensweisen von Mitarbeitenden ergibt. Das Ziel eines Konfliktgesprächs besteht darin, den Konflikt zu verstehen, aufzuarbeiten und zu lösen.

In schwerwiegenderen Fällen kann ein Konfliktgespräch auch Maßnahmen wie Abmahnungen oder verhaltensbedingte Kündigungen vorangehen. Aufgrund der Sensibilität solcher Gespräche sollte stets ein deeskalierender Ansatz verfolgt werden. Das Hinzuziehen eines geschulten Mediators, der das Gespräch leitet, kann in vielen Fällen hilfreich sein.

 

 

Was ist eine Gehaltsverhandlung?

Eine Gehaltsverhandlung ist eine Diskussion über die Höhe der Vergütung zwischen Arbeitgeberin und Arbeitnehmerin. Sie kann sich auch auf Arbeitsbedingungen oder geldwerte Vorteile beziehen, wie flexible Arbeitszeiten, Boni oder das Recht auf Homeoffice.

Gehaltsverhandlungen sind typisch bei Neueinstellungen und können auch während laufender Arbeitsverhältnisse auf Initiative von Arbeitnehmerin oder Arbeitgeberin erfolgen.

Häufig gehen Gehaltsverhandlungen mit der Personalentwicklung, insbesondere bei Beförderungen, einher. Eine Änderung des Stellenprofils kann Anlass sein, das Gehalt an neue Anforderungen anzupassen.

 

 

Was wird im Mitarbeitergespräch besprochen?

Der Inhalt eines Mitarbeitergesprächs variiert je nach Art des Gesprächs (siehe “Anlässe für ein Mitarbeitergespräch”). Konfliktgespräche, Beurteilungsgespräche und Zielvereinbarungsgespräche haben unterschiedliche Schwerpunkte.

In der Praxis können jedoch Jahresgespräche eine Kombination verschiedener Gesprächstypen sein. Dennoch gibt es gemeinsame Themen, die in vielen Mitarbeitergesprächen behandelt werden, darunter:

  • Stärken und Schwächen des Mitarbeitenden
  • Fragen zur Arbeitszufriedenheit
  • Feedback zu den Leistungen des Mitarbeitenden und zur Zusammenarbeit mit Kollegen*innen
  • Feedback zur Zusammenarbeit mit der Führungskraft, anderen Abteilungen, Kund*innen, Lieferanten usw.
  • Aufgabenschwerpunkte und Ziele für die kommende Periode (in der Regel das nächste Jahr)
  • Individuelle Entwicklungsmöglichkeiten in fachlicher, beruflicher und persönlicher Hinsicht
  • Qualifizierungs-, Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie Förderpläne

 

 

Wie oft sollten Mitarbeitergespräche geführt werden?

Die Häufigkeit von Mitarbeitergesprächen kann variieren, je nach den individuellen Bedürfnissen und Unternehmenszielen. Hier sind einige Möglichkeiten:

  • Jährliche Gespräche: Ein jährliches Mitarbeitergespräch ist ein bewährtes Minimum, das Mitarbeitenden Orientierung über ihre Leistungen und Entwicklungsziele bietet.
  • Halbjährliche Gespräche: Alle sechs Monate stattfindende Gespräche ermöglichen eine regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung und bieten mehr Chancen zur Konfliktprävention.
  • Quartalsgespräche: Vierteljährliche Gespräche eignen sich gut für schnelle Anpassungen und ermöglichen eine engere Verknüpfung von Zielen und Leistung.
  • Bedarfsorientierte Gespräche: Mitarbeitergespräche können auch bei konkretem Bedarf stattfinden, beispielsweise nach Projektabschlüssen oder bei auftretenden Konflikten.

Die Wahl der Gesprächsfrequenz hängt von den individuellen Unternehmenszielen und den Anforderungen der Mitarbeitenden ab. Wichtig ist, dass die Gespräche effektiv und wertschätzend geführt werden, um eine positive Entwicklung zu fördern.

Christian

Geschäftsführer

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