Ob bei einem neuen Job, einem Vorstellungsgespräch, nach der Probezeit oder nach Jahren im Unternehmen – die Frage nach dem gerechten Gehalt ist stets präsent.
Doch wie geht man konkret vor, um den eigenen Marktwert zu ermitteln? Und wie schafft man es, den Vorgesetzten von einer angemessenen Gehaltserhöhung zu überzeugen?
In unserem Beitrag erfährst du, wie du dich auf dieses entscheidende Gespräch vorbereitest und mit den besten Tipps und Tricks das Maximum aus deiner Gehaltsverhandlung herausholst.
Was ist eine Gehaltsverhandlung?
Eine Gehaltsverhandlung bezieht sich auf die Verhandlung über die Höhe des Arbeitslohns zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dieser Dialog ist essentiell, um eine faire Entlohnung sicherzustellen und individuelle finanzielle Ziele zu erreichen. Es gibt zwei Hauptanlässe für Gehaltsgespräche:
- Während eines Bewerbungsgesprächs, wenn Kandidaten ihre Einstellung und gewünschte Vergütung diskutieren.
- Für bestehende Mitarbeiter, die nach einer Gehaltserhöhung fragen oder besondere Leistungen anerkennen lassen wollen.
Dies ermöglicht auch Verhandlungen über andere Arbeitsvertragskonditionen wie Firmenwagen, Boni, flexible Arbeitszeiten oder andere Zusatzleistungen.
Fehler in Gehaltsverhandlungen können dazu führen, dass das tatsächliche Einkommen nicht den Erwartungen entspricht. Deshalb ist es wichtig, sich auf solche Gespräche gut vorzubereiten und bewährte Verhandlungsstrategien zu nutzen.
Wie viel mehr Gehalt kann man verlangen?
Durch geschickte Verhandlung kannst du bei internen Gesprächen eine Gehaltserhöhung zwischen 3 und 10 Prozent herausholen, bei einem externen Jobwechsel sind sogar bis zu 20 Prozent möglich – vor allem bei Abwerbung. Hier sind einige Faustregeln für dich:
- Nach einem Jahr im Unternehmen: kannst du eine Steigerung um 3 bis 5 Prozent anstreben.
- Übernimmst du mehr Verantwortung oder neue Aufgaben: sind 5 bis 7 Prozent Zuwachs realistisch.
- Bei einer Beförderung: könntest du eine Erhöhung um 10 bis 15 Prozent anpeilen.
- Wirst du abgeworben: sind sogar Verbesserungen von 15 bis 20 Prozent drin.
Um erfolgreich zu verhandeln, ist es entscheidend, dass du genau weißt, wo du im Unternehmen stehst und welchen Beitrag du leistest. Belege deine Argumente mit konkreten Beispielen deiner Leistungen und zukünftigen Erfolgen.
Letztendlich zählt das, was du für das Unternehmen erreichst. Nur so erhöhst du deine Chancen auf eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung.
Die Gehaltshöhe hängt vor allem von diesen Faktoren ab:
- Unternehmensgröße: Größere Unternehmen zahlen im Allgemeinen höhere Gehälter.
- Unternehmensstandort: Wirtschaftszentren wie München oder Frankfurt bieten oft höhere Löhne, aber berücksichtigen auch höhere Lebenshaltungskosten.
- Bildung: Hochschulabsolventen verdienen in der Regel mehr als solche mit schulischem Abschluss oder Berufsausbildung. Hier zeigt sich, dass sich Bildung finanziell auszahlt.
- Berufserfahrung: Mehr Können und Wissen führen zu mehr Aufgaben und Verantwortung, was sich positiv auf dein Gehalt auswirken kann. Deine Erfahrung wird sich auch im Gehaltsgespräch bemerkbar machen.
Die Dynamik deiner Gehaltsverhandlung wird von diesen Einflussfaktoren bestimmt. Egal ob du am Anfang deiner Karriere stehst oder bereits ein erfahrener Profi bist, die Kombination dieser Faktoren bestimmt, welchen Wert du für das Unternehmen hast.
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Wann ist der beste Zeitpunkt für Gehaltsgespräche?
Der richtige Zeitpunkt für Gehaltsgespräche kann den Unterschied zwischen Erfolg und Verpassen von Chancen ausmachen.
Die Wahl des passenden Moments beeinflusst, ob hohe Gehaltsvorstellungen realisiert werden können. Folgende Zeitpunkte bieten sich in der Regel an:
- Während des Vorstellungsgesprächs
- Beim jährlichen Mitarbeitergespräch
- Nach der Probezeit
- Zwischen befristeten Arbeitsverträgen
- Beim Übergang zu einem unbefristeten Vertrag
- Bei Beförderungen oder erfolgreichen Projekten
- Bei Versetzungen oder Tätigkeitsverlagerungen
Es ist wichtig, nicht zu häufig nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, um den Eindruck von Drängen zu vermeiden. Experten raten zu einer Frist von 18 bis 24 Monaten für Gehaltsanpassungen, es sei denn, es liegen außergewöhnliche Gründe vor.
Ein guter Tipp ist, Gehaltsverhandlungen in Erwägung zu ziehen, wenn ein erfolgreiches Projekt kurz vor dem Abschluss steht. Zu diesem Zeitpunkt ist der Vorgesetzte eher geneigt, das Thema zu besprechen.
Vermeide dagegen Gehaltsgespräche in folgenden Situationen:
- Bei firmeninternen Feiern
- Während Betriebsausflügen
- Zwischen Tür und Angel
- Nach Misserfolgen oder verlorenen Verhandlungen
- In wirtschaftlich schwierigen Phasen
Der optimale Zeitpunkt beeinflusst maßgeblich den Erfolg deiner Gehaltsverhandlungen.
Die besten Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung
Keine Gehaltserhöhung fordern
Statt nach einer “Gehaltserhöhung” zu fragen, wähle den Begriff “Gehaltsanpassung”. Dies wirkt weniger fordernd und öffnet Raum für die Frage nach den Anpassungsgründen.
Nutze deine Erfolge – zusätzliche Aufgaben, mehr Verantwortung, Projekte und Umsatzziele – als Basis deiner Argumentation.
Die richtige Wortwahl fördert eine respektvolle Zusammenarbeit und erhöht die Erfolgschancen in Gehaltsgesprächen.
Ersten Verhandlungszug machen
Ergreife die Initiative. Bringe deinen konkreten Gehaltswunsch inklusive stichhaltiger Argumente ins Gespräch. Dein Chef wird sich auf die Verhandlung einlassen, wenn der Betrag realistisch ist. Hier sind einige Tipps:
- Direkter Ansatz: Klare Nennung des Wunschgehalts
- Argumente vorbereiten: Basiert auf Leistungen, Qualifikationen, Marktwert
- Realistische Einschätzung: Betrag sollte fair und im Kontext angemessen sein
Egal ob in einer aktuellen Anstellung oder bei einer Bewerbung: Dein persönlicher Marktwert ist ein Schlüssel zum Erfolg. Die Vorbereitung auf diese strategische Gesprächseröffnung ist entscheidend.
Argumente vorbereiten und Gegenargumente entkräften
Antizipiere die Gegenargumente bereits im Voraus, bevor dein Verhandlungspartner sie nennt. Die Grundlage? Eine sorgfältige Vorbereitung. Hier sind einige Schritte:
- Gegenargumente identifizieren: Überlege, wie dein Chef gegen deine Gehaltserhöhung argumentieren könnte.
- Argumente festlegen: Schreibe deine eigenen Gründe auf, die deine Gehaltsanpassung unterstützen.
- Selbstbewusstes Auftreten: Mit vorbereiteten Antworten wirkst du souverän und selbstsicher.
Diese Vorbereitung ermöglicht dir, auf Gegenargumente vorbereitet zu sein und überzeugende Antworten zu bieten.
Selbstbewusst auftreten
Du trittst selbstbewusst auf, indem du klar zeigst, welchen Beitrag du für das Unternehmen leistest und wie wichtig du für dessen gegenwärtigen sowie zukünftigen Erfolg bist. Dein Arbeitgeber kennt die Zahlen, aber er wird beeindruckt sein, wie groß dein persönlicher Einfluss ist.
Zeige, dass du deine Bedeutung im Unternehmen erfasst hast. Viele Chefs wünschen sich Teammitglieder, die unternehmerisch denken und handeln. Dies beeinflusst positiv deine Verhandlungsposition. Als Vorbild motivierst du andere Mitarbeiter zu Höchstleistungen.
Niemals das erste Angebot akzeptieren
Du hast den Moment verpasst, deinen Gehaltswunsch zu äußern, und dein Arbeitgeber macht das erste Angebot. Akzeptiere es nicht sofort. Verhandlungen bedeuten immer mindestens zwei Seiten.
Das Arbeitgeberangebot signalisiert Verhandlungsbereitschaft und Spielraum für eine Gehaltserhöhung.
Hier sind einige Schritte:
- Verhandlungsbereitschaft zeigen: Arbeitgeber signalisiert Raum für Verhandlung.
- Argumente für Erhöhung nutzen: Setze deine Argumentation geschickt ein.
- Vertragsentwurf überdenken: Du musst das dort angegebene Gehalt nicht sofort akzeptieren.
Nutze die Gelegenheit, deinen Wert zu betonen und ein angemessenes Gehalt zu erreichen.
Ruhe bewahren
Du weißt, Verhandlungen können hitzig werden, auch Gehaltsgespräche. Dennoch ist Sachlichkeit essenziell. Egal ob die Verhandlung gar nicht zustande kommt, deine Gehaltsvorstellung belächelt wird oder du ein unpassendes Angebot erhältst: Bleibe besonnen und ruhig. Hier sind einige Tipps:
- Langfristige Perspektive: Wenn eine Verhandlung scheitert, bietet sich später eine neue Chance.
- Ruhe im Finale: In den letzten Minuten sprich bewusst bedacht und gelassen.
- Standhaftigkeit zeigen: Auf bereits Besprochenes verweisen, um deine Argumente zu stärken.
Die Gelassenheit bringt dir Vorteile. Während dein Chef möglicherweise den Druck erhöht, kannst du auf Besprochenes verweisen und deine Standhaftigkeit demonstrieren.
Flexibel bleiben
Du strebst nach einer besseren Lebensqualität, und das lässt sich auch ohne direkte Gehaltserhöhung erreichen. Viele Arbeitgeber sind offen für alternative Vereinbarungen. Hier sind einige Möglichkeiten:
- Flexiblere Arbeitszeiten: Mehr Freiheit bei deinem Arbeitsplan.
- Fahrtkostenbeteiligung: Unterstützung bei deinen Pendelkosten.
- Mitarbeiterrabatte: Vergünstigungen auf Produkte oder Dienstleistungen.
- Sonderurlaub: Zusätzliche freie Tage für besondere Anlässe.
- Home-Office: Die Option, von Zuhause aus zu arbeiten.
Nicht-monetäre Vorteile zeigen deine Kompromissbereitschaft. Solche Vereinbarungen können nicht nur steuerliche Vorteile für dich bringen, sondern auch das Unternehmen entlasten.
Argumente für eine erfolgreiche Vorbereitung
Du möchtest eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung führen? Dann ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Vermeide den größten Fehler: unzureichende Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Vorgesetzten. Hier sind einige Schritte:
- Rückblick auf Leistungen: Reflektiere bisherige Beiträge und Erfolge.
- Zukunftsorientiert denken: Betrachte kommende Projekte und Mehrwert.
- Klare Fragen beantworten: Welchen Mehrwert bietest du? Welche konkreten Leistungen kannst du nennen? Wie bleibst du wertvoll für den Betrieb?
Eine Leistungsmappe kann hilfreich sein, um deine Arbeit über das Jahr zu dokumentieren. Kompakt und übersichtlich, unterstreicht sie deinen Mehrwert. Ein überzeugendes Argument: deine Leistung. Präsentiere sie mit konkreten Beispielen. Gute Vorbereitung ermöglicht souveräne Verhandlungen.
Fazit
Die Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Gehaltsverhandlung. Es geht darum, deine Position gut zu kennen und überzeugende Argumente zu sammeln. Deine bisherigen Leistungen und dein zukünftiger Mehrwert für das Unternehmen sollten klar aufgezeigt werden.
Die Wahl des richtigen Zeitpunkts, das geschickte Entkräften von Gegenargumenten und ein selbstbewusstes Auftreten sind weitere wichtige Aspekte. Bleibe flexibel und offen für alternative Vereinbarungen, falls eine Gehaltserhöhung nicht sofort möglich ist.
Vor allem aber gilt: Bleib ruhig, behalte die Kontrolle und nutze deine Vorbereitung, um souverän und überzeugend in die Verhandlung zu gehen.
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